Unser wahrscheinlich wichtigstes Sinnesorgan ist das Auge. Es ist unser Tor zur Welt. Eine Beinträchtigung oder gar ein Verlust des Augenlichts bringt eine erhebliche Minderung unserer Lebensqualität mit sich. Mit zunehmendem Alter verändern sich die Augen und damit unsere Sehkraft. Da viele Augenerkrankungen anfangs meist unbemerkt verlaufen und eine vermeidbare Vorgeschichte haben, ist eine regelmäßige und frühzeitige Vorsorge sinnvoll, um Erkrankungen im Anfangsstadium zu entdecken und rechtzeitig eingreifen zu können. Folgende Untersuchungen sollten regelmäßig durchgeführt werden:
Bei dieser Untersuchung tastet ein diagnostischer Laserstrahl die Netzhaut, insbesondere die Stelle des schärfsten Sehens (Makula) und den Sehnerv, über einem bestimmten Gebiet ab. Das vom Augenhintergrund zurückgeworfene Laserlicht wird vom Messkopf des Gerätes erfasst, von einem Computer analysiert und zu einem Bild zusammengesetzt. Das ermöglicht - fast wie eine feingewebliche Schnittuntersuchung - Einblicke in feinste Strukturen und Veränderungen in der Tiefenausdehnung der Netzhautschichten zur Früherkennung krankhafter Netzhautprozesse, sowie die exakte Messung der Nervenfaserschichtdicke zur Glaukomfrüherkennung und Verlaufskontrolle.
International anerkannte Behandlungs- und Kontrollrichtlinien empfehlen etwa bei speziellen Formen der Makuladegeneration oder beim diabetischen Makulaödem, insbesondere nach deren Therapie, regelmäßige Verlaufskontrollen mittels SD-OCT, weil nur so die Notwendigkeit einer (Wieder)Behandlung sicher erkannt werden kann.
Beim Glaukom (grünen Star) handelt sich um eine langsam fortschreitende Schädigung des Sehnervs, die durch einen für das jeweilige Auge zu hohen Augeninnendruck verursacht wird. Der grüne Star ist - ähnlich dem Bluthochdruck - subjektiv nicht rechtzeitig bemerkbar. Dem Erkrankte fällt die Schädigung des Sehnervs durch Glaukom erst in Form von fortgeschrittenen Gesichtsfeldausfällen auf, somit wenn sie massiv ist und es (fast) zu spät ist. Denn ist bereits ein Schaden entstanden, ist dieser irreparabel und nur das weitere Voranschreiten, somit eine Erblindung, kann verhindert werden. Deshalb ist das rechtzeitige Erkennen eines Glaukoms mittels Vorsorgeuntersuchung so wichtig. Zusätzlich zur Untersuchung des Sehnervs an der Spaltlampe, der Augendruckmessung und Gesichtsfelduntersuchung gehört in unserer Augenarztpraxis in Lieboch bei Graz die Verlaufsdokumentation mittels Laserscan (SD-OCT) und digitaler Augenhintergrundfotografie zum Standard, um schon bei kleinsten Veränderungen, die sonst leicht übersehen werden, entsprechend reagieren und so ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindern zu können. Die ergänzende Hornhautdickenmessung dient der entsprechenden Interpretation der Augendruckwerte.
Die Zuckererkrankung der Netzhaut (diabetische Retinopathie) ist neben der Alterserkrankung der Netzhautmitte (altersabhängige Makuladegeneration) die häufigste Erblindungs-ursache in den westlichen Industrieländern. Das Risiko zu erblinden ist für Diabetiker bis zu 20 mal höher als bei der Normalbevölkerung. Etwa 20 Prozent der Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 2 weisen bereits bei Erstdiagnose Augenveränderungen auf. Nach einer Diabetesdauer von zehn Jahren sind bereits bei über 50 % der Erkrankten Netzhautveränderungen festzustellen. Nach einer Diabetesdauer von 30 Jahren liegen bei fast jedem Diabetiker Augenveränderungen in mehr oder weniger ausgeprägter Form vor. Dies zeigt, wie wichtig eine regelmäßige augenärztliche Untersuchung des Augenhintergrundes ist; diese sollte in der Regel einmal jährlich erfolgen.
Zur Diagnostik und Verlaufskontrolle des diabetischen Makulaödems (Flüssigkeitsansammlung im Bereich der zentralen Netzhaut), das zu einer massiven Abnahme der Sehschärfe führen kann, ist eine Untersuchung mit dem SD - OCT (Spectral Domain Optical Coherence Tomography) unabdingbar - nur so kann mit Sicherheit die Notwendigkeit einer Behandlung mit intravitrealen Injektionen ausgeschlossen werden.
Das Gesichtsfeld ist der Teil der Umwelt, den man bei gerade gehaltenem Kopf, gerade gehaltenen Augen und nach vorne gerichtetem Blick sieht. Die Untersuchung des Gesichtsfeldes erfolgt mittels Perimeter. Dabei werden Lichtpunkte dargeboten, die vom Patienten erkannt und mittels Knopfdruck bestätigt werden sollen. Die Prüfung von Gesichtsfeldausfällen ist der Schlüssel für die Erkennung und Behandlung zahlreicher Erkrankungen, wie grüner Star (Glaukom), sowie anderer Erkrankungen des Sehnervs, der Sehbahn sowie des Sehzentrums im Gehirn.
Dabei handelt es sich um eine mikrogenaue Untersuchungs-methode der Hornhaut. Mithilfe des Verfahrens wird von der Oberfläche der Hornhaut eine Art Landkarte erstellt. Bei unklarer Ursache für eine Sehverschlechterung kann die Hornhauttopographie bei der Diagnose helfen. Sie kann ausschließen oder bestätigen, ob die Beschaffenheit der Hornhaut die Seheinschränkung hervorruft, z.B. beim sogenannten Keratokonus. Mit der Hornhauttopographie lassen sich die Grundlagen für die Anpassung von Kontaktlinsen präzise bestimmen. Die individuelle Beschaffenheit der Hornhaut wird nach der Messung bei der Auswahl der geeigneten Linsen berücksichtigt. Dies gilt auch für komplizierte Hornhautformen und anspruchsvolle Hornhautoberflächen.
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Warum ist die Mutter-Kind-Pass Untersuchung so wichtig? Je früher eine Fehlsichtigkeit oder ein bestehendes Schielen erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgsaussichten der Behandlung. Bei rechtzeitiger Therapie kann in einem Großteil der Fälle die Sehschärfe weitgehend normalisiert werden.
Zu spät entdeckte Amblyopien (Sehschwächen) sind meistens nicht mehr effektiv behandelbar und können eine Einschränkung der Berufswahl nach sich ziehen.
Eine rechtzeitige Amblyopiebehandlung mit optimaler Brillenkorrektur, Teilzeitabdeckung des besseren Auges und gegebenenfalls notwendiger Schieloperation, stellt ein räumliches Sehen sicher, an dem
beide Augen zu möglichst gleichen Teilen beitragen.
Bei der Mutter-Kind-Pass Untersuchung wird, soweit dies bereits möglich ist, die Sehschärfe, untersucht, das Vorliegen eines Schielens ausgeschlossen und überprüft, ob ein räumliches Sehen besteht.
Die Messung des optischen Brechungszustandes der Augen (der Grad der Fehlsichtigkeit) muss in diesem Alter mit erweiterten Pupillen mittels sogenannter Skiaskopie erfolgen. Danach erfolgt auch die Untersuchung aller Augenabschnitte, um Erkrankungen oder Fehlbildungen auszuschließen, die eine normale Sehschärfenentwicklung behindern können.
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